10 Kasım 2014 Pazartesi

Interview mit einem ehemaligen ISIS-Mitglied in Syrien


Interview mit dem ehemaligen ISIS-Mitglied Abu Hassan Karimov al Azeri in Syrien 01.05.2014. Ich habe die Gelegenheit bekommen, mit Abu Hassan Karimov in der Region Dana (Syrien), nahe der türkisch-syrischen Grenze, ein Interview zu machen. Nachdem Abu Hassan bei ISIS viele Probleme durchlebt hat und Zeuge ihres fehlerhaften Verhaltens war, floh er aus der Gruppe, um sich selber zu retten und versucht, in seine Heimat zurückzukehren. Er hat meine Fragen präzise und genau beantwortet und wollte für die Sicherheit von Leib und Leben sein Gesicht bedeckt halten.

Frage: Bruder Abu Hassan, wann und wie hast du dich der Dawlah angeschlossen?
 - Ich habe mich der Dawlah im letzten Ramadan angeschlossen. Dazu bin ich zunächst nach Şanlıurfa gegangen. Dort befand sich ein Schmuggler, der ursprünglich von den Zaza ist und der den Weg zur Dawlah weist. Mit Hilfe des Schmugglers bin ich nach Tal Abyad in Syrien gelangt. Von dort hat mich ein Mann aus Gaziantep namens Muhammad abgeholt und nach Raqqa gebracht.

Frage: Was hast du in der Region Raqqa gemacht? Welche Aufgabe hat man dir gegeben?
 - Ich habe in einem Ausbildungscamp eine militärische Ausbildung erhalten. Nach der Ausbildung wurde ich in einer Gouverneur-Einrichtung in Raqqa als Polizist eingestellt. Unsere Aufgabe war es, die Sicherheit des Volkes zu gewährleisten. Doch unsere Hauptaufgabe war es, die Mitglieder von Jayshul Hurr (FSA) festzunehmen und ihre Waffen zu beschlagnahmen.

Frage: Warum hattet ihr Probleme mit Jayshul Hurr?
 - Am Anfang hatten wir keinerlei Probleme mit Jayshul Hurr (FSA), wir haben sogar gemeinsam Operationen gegen Bashar Asad vorgenommen. Auf einmal hat sich die Politik der Dawlah verändert. Die Führer der Gruppe haben uns mitgeteilt, dass Jayshul Hurr Kinder und Frauen entführe und Diebstähle verübe und für uns ein Hindernis sei und dass wir mit ihnen (der FSA) kein Erbarmen haben sollen.

Frage: Was war der Grund für deinen Austritt aus der Dawlah?-
 In der Zeit, während ich bei der Dawlah war, war ich Zeuge von Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Begebenheiten, die dem islamischen Recht und dem Charakter eines Muslims widersprechen. Eigentlich habe ich bereits vor 3 Monaten beschlossen, die Dawlah zu verlassen, habe jedoch jetzt erst die Möglichkeit gefunden, auf sicherem Weg zu fliehen.

Frage: Werden diejenigen, die die Gruppe verlassen möchten, bedroht?
 - Diejenigen, die die Gruppe verlassen wollten, wurden seitens der Führer und einiger hochrangiger Mitglieder der Dawlah unter verschiedenen Ausreden erbarmungslos abgeschlachtet. Und denen, die sich der Gruppe neu angeschlossen hatten, hat man mitgeteilt, dass diese (die ermordeten Brüder) in andere Regionen stationiert wurden.

Frage: Möchtest du die Gründe, die dich dazu veranlasst haben, die Gruppe zu verlassen, mit uns teilen?
 - Der wichtigste Grund, der mich dazu veranlasst hat, die Dawlah zu verlassen, waren die Probleme mit dem Volk und den anderen kämpfenden Gruppen. Besonders die Große Freude der Führer über den Tod von Abu Khalid as-Suri hat in mir einen Hass gegenüber ihnen erweckt. Vor allem, da es überall bekannt ist, in was für einem Maß Abu Khalid as-Suri den Jihad in Syrien unterstützt hat.

Frage: Hattet ihr Konflikte mit dem zivilen Volk bzw. wie waren eure Beziehungen zu ihnen?
 - Natürlich gab es Konflikte. Das Volk mochte uns überhaupt nicht. Sie grüßten uns nur aus Angst.

Frage: Warum mochten sie euch nicht?
 -Das Volk hatte Angst vor uns. Die jungen takfiris innerhalb der Gruppe haben das Volk unterdrückt. Sie fuhren mit ihren Autos auf Menschenmengen, ließ die Menschen unnötig an Kontrollstationen warten und untersuchten sie ständig und unterzogen einzelne Personen einem Aqida-Test und befragten bzw. verhörten sie dies alles führte dazu, dass das Volk anfing, uns zu verabscheuen. Es gab ständig Konflikte mit dem Volk. Man hat unter dem Decknamen "Steuer" Tribute vom Volk und von den Händlern genommen. Diejenigen, die sich weigerten diese Tribute abzugeben, wurden als Murtad (vom Islam abgefallene) abgestempelt und hingerichtet mit der Begründung, dass sie dem Führer gegenüber ungehorsam seien. Sie sind nicht mal davor zurückgeschreckt, Imame der Moscheen zu töten.

Frage: Mit welcher Begründung wurden Imame der Moscheen getötet?
 - Der Grund war, dass sie die Dawlah kritisiert hatten. Die Dawlah konnte keinerlei Kritik vertragen. Sie haben mitbekommen, dass ein Imam in der Öffentlichkeit einige Handlungen der Dawlah kritisiert hat und haben ihn daraufhin vor seiner Familie mit Schlägen aus seinem Haus geschleppt und umgebracht. Sie hielten es nicht mal für nötig, ihn zum Gericht zu bringen. Obwohl einige der Führer selber rauchen, haben sie die Raucher vom Volk mit Schläge bestraft. Die Handlungsweise der Dawlah gliche eher der Handlungsweise einer Mafia-Gruppe als der eines islamischen Staates. Die Takfiris aus der Gruppe wurden gesondert ausgewählt und zu Einheiten gebildet, die man auf die sunnitischen Dörfer, die der Dawlah widersprachen, losschickte und die Dorfbevölkerung abschlachten ließ mit der Begründung, dass sie alle Muschrikûn (Polytheisten) und Murtadûn seien. In der Region Dayr az-Zor hat eine Einheit ein ganzes Dorf komplett ausgelöscht. In der gleichen Region hat die Dorfbevölkerung eines anderen Dorfes 4 Mitglieder der Dawlah getötet. Nachdem ein Zivilist getötet worden war, hat die Dorfbevölkerung Widerstand geleistet und alle Mitglieder der Dawlah aus dem Dorf verjagt. Daraufhin sagte der Führer der Dawlah "Das Töten dieser Dorfbevölkerung ist nun Pflicht geworden". Sie sind nachts ins Dorf einmarschiert und haben ringsherum überall Bomben platziert und das ganze Dorf in die Luft gejagt. Niemand im Dorf hat überlebt. Ein ähnlicher Vorfall hat in der Region Atma stattgefunden. Wir haben Mörtel regnen lassen über einem Haus, von dem wir dachten, dass es der militärische Stützpunkt von Jayshul Hurr ist. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass es das Haus eines Verwandten eines Jayshul Hurr-Führers war und dass die getöteten alle Frauen und Kinder waren. Möge Allah uns verzeihen. Wir haben wirklich gedacht, es sei in einem militärischen Stützpunkt.

Frage: Warum habt ihr überhaupt angefangen, gegen die Jayshul Hurr (FSA) zu kämpfen? Habt ihr nicht am Anfang gemeinsame Operationen durchgeführt?
 - Natürlich haben wir mit ihnen Seite an Seite gekämpft, niemand in der Dawlah kann dies leugnen und die Aqida der FSA war damals genau dieselbe wie sie heute ist. Innerhalb der FSA gibt es Gruppen, die ganz klar und deutlich die Scharia wollen. Und es gibt auch Gruppen, die den heuchlerischen Führern folgen. Alle Mitglieder der FSA in eine Schublade zu packen ist eine Ungerechtigkeit. Alles fing damit an, als in der Region Raqqa ein Jayshul Hurr Führer namens Abu Isa getötet wurde. Abu Isa war ein mächtiger Führer. Dawlah hatte sich einen abscheulichen Plan ausgedacht, um Raqqa unter ihre Kontrolle zu bringen. Abu Isa wollte seine Bay'a (Treueschwur) an die Dawlah geben, er wurde jedoch abgelehnt und anschließend umgebracht. Der Grund war, dass er angeblich Hilfe aus der Türkei nahm. Dabei haben die Führer der Dawlah die Bay'a von mehreren FSA-Mitgliedern, die tatsächlich Hilfe aus der Türkei nahmen, zuvor akzeptiert gehabt. Sie hatten einen Hass gegenüber ihm (Abu Isa), weil er sehr gute Verhältnisse mit der Jabhtun-Nusrah hatte. Abu Isa führte gemeinsam mit Jabhatun-Nusrah Operationen durch und war ein erfolgreicher Kommandant. Er und seine Familie waren Menschen mit gutem Charakter und stets lächelndem Gesicht. Sie wurden alle erbarmungslos abgeschlachtet. Für die Dawlah ist das Töten von Frauen und Kindern ein Leichtes, gleich dem Töten eines Hundes; hauptsache sie sind gegen die Dawlah. In der Region Taiba Sulhna gab es eine militärische Auseinandersetzung mit Jayshul Hurr und der Dawlah. Die Dawlah wollte die Gruppe Afatı Rasul aus der Region verjagen und haben Kämpfer dafür zusammengestellt. Aus unserem Stützpunkt wollten sie auch einige Kämpfer haben. Einer der Ansaar hat die Bemerkung abgegeben, dass sich in der Gruppe (Afati Rasul) auch möglicherweise Muslime befinden könnten. Einer der Führer der Dawlah hat ihm daraufhin befohlen, sich unter einem nahestehenden Baum zu stellen. Als der Ansaar unter dem Baum stand hat der Führer eine Handbombe auf ihn geworfen und damit den jungen Mann in Stücke zerrissen und auf grausame Art getötet (shahid in shaa Allah).Das gleiche Spiel haben sie mit Liwa at-Tawhid und Ahrarush-Sham gespielt. Aus nichtsnutzigen Gründen hat die Dawlah das Blut und Vermögen dieser Gruppen als erlaubt erklärt.

Frage: Was habt ihr mit Liwa at-Tawhid erlebt?
 - Früher haben wir nie Probleme mit ihnen gehabt, wir waren wie Brüder. Auf einmal wurde ihnen vorgeworfen, sie seien die Polizisten von den Saudis und den Ahrarush-Sham. Man hat von den Führern der Gruppen die Bay2a verlangt und sie damit bedroht, bei Ablehnung gegen sie zu kämpfen. Die Dawlah hat ihr gesamtes Hab und Gut beschlagnahmt und ihren Führer in der Stadt Dana (Syrien) erwischt und hingerichtet. Dabei hatten diese Menschen zuvor ihre Türen für die Dawlah geöffnet und ihnen sogar ihre Töchter zur Heirat gegeben. Die Tochter des Führers von Liwa at-Tawhid war mit einem Mujahid von der Dawlah verheiratet. Als ihr Ehemann mitbekam, dass die Frau mit ihrer Mutter gesprochen hat, hat er seine schwangere Frau mit einer Kugel in den Kopf getötet. Ich bezeuge bei Allah, er hat diese schwangere Frau mitten in der Nacht hingerichtet.

Frage: Inwiefern wurde diese Frau als schuldig gesprochen nachdem sie mit ihrer Mutter geredet hat?
 - Man hat ihr vorgeworfen, dass sie heimlich Informationen über den Staat an ihre Mutter weitergab, man hat sie quasi beschuldigt, eine Spionin zu sein. Selbst wenn dies tatsächlich so wäre ist es ein absoluter Fehler, eine schwangere Frau zu töten. In diesem Moment wollte ich am liebsten alle dort anwesenden töten und abhauen, aber ich habe mich nicht getraut, mir fehlte der Mut dazu.

Frage: Warum habt ihr angefangen gegen Ahrarush-Sham zu kämpfen?
 - Der wahre Grund, warum wir damals angefangen haben, gegen Ahrarush-Sham zu kämpfen war der Neid der Dawlah gegenüber allen Gruppen, die in irgendeiner Weise Erfolg hatten und deren Wert innerhalb des Volkes wuchs und die Zuneigung des Volkes gegenüber den Gruppen. Dawlah versucht mit aberwitzigen Behauptungen und Ausreden, das Ansehen der anderen Gruppen zu verringern und sie einzuschüchtern. Einer der Gründe warum wir in Raqqa gegen Ahrarush-Sham gekämpft haben war unter anderem die Tatsache, dass unsere Einheit damals am Kontrollpunkt von Ahrarush-Sham nicht angehalten hatte und einfach schnell und locker durchmarschiert war. Jede Gruppe muss am Kontrollpunkt der anderen Gruppen kurz anhalten und sich selber vorstellen. Die Brüder in der Dawlah verhielten sich gegenüber den anderen Gruppen extrem hochmütig und respektlos. Sie hielten sich für die unantastbare Elite. Dieses Verhalten hat die anderen Gruppen natürlich in hohem Maß gestört. Einmal ist eine Einheit von uns einfach am Kontrollpunkt der Ahrarush-Sham vorbeigefahren ohne anzuhalten. Die Wachen haben gedacht, dass unsere Leute möglicherweise Shabbiha sind und haben angefangen, auf sie zu schießen. Dabei wurde das Auto getroffen, es gab keinerlei Verletzte oder Tote. Unser Führer wurde daraufhin wütend und schrie "Wenn wir Muslime sind, was sind diese Leute dann?" und versuchte, uns ebenfalls in Aufregung zu versetzen. Er schrie weiter "Diese Leute haben Feuer auf uns, das heıßt auf euch eröffnet! Nur ein Kafir eröffnet Feuer auf Muslime. Das sind die Polizisten der Saudis!" und bereitete sich danach vor, Ahrarush-Sham anzugreifen und die Mujahiduun zu töten. In den Augen der Führer der Dawlah haben sogar die Mujahiduun in ihren eigenen Reihen kaum Wert. Sie benutzen ihre eigenen Kämpfer als Werkzeuge, um ihre schmutzigen Pläne zu verwirklichen und an ihre Ziele zu kommen. Ich schwöre bei Allah, in der Auseinandersetzung mit Ahrarush-Sham befand sich ein gerade mal elf Jahre altes ziviles Kind in der Nähe. Obwohl ein Dawlah-Angreifer wusste, dass es sich um ein Kind handelte, das lediglich Brot in der Hand hielt, hat er es erschossen mit der Begründung, dass das Kind ein Mushrik sei.

Frage: Was habt ihr mit Jabhatun-Nusrah erlebt?
 - Zu diesem Zeitpunkt waren wir wie Brüder, wir und Jabhatun-Nusrah. Man sagte über uns, dass wir zusammen eine Gruppe wären. Der erste Konflikt mit Jabhatun-Nusrah hatte begonnen als die Dawlah einen Führer der Jabhatun-Nusrah in der Region Raqqa getötet hatte. Man hat ihn aus seinem Auto gezerrt als er auf dem Weg nach Halab war. Danach hat man ihm gesagt, dass er ein Murtad und ein Munafiq (Heuchler) wäre und angeblich Informationen über die Dawlah an die Kuffar weitergegeben hätte. Mit dieser Anschuldigung wurde er sofort vor Ort hingerichtet. Eigentlich war es klar wie der Sonnenschein, dass die Dawlah neidisch auf Jabhatun-Nusrah war, weil Jabhatun-Nushrah in Syrien sehr erfolgreich war und das Herz der Bevölkerung gewonnen hatte. Das Volk liebte Jabhatun-Nusrah innig und von ganzem Herzen, unterstützte sie und sah sie als Helden an. Und uns, die Dawlah, hassten sie im gleichen Maße wie sie die Jabhatun-Nusrah liebten. Ihr könnt jeden beliebigen Syrer, den ihr wollt fragen und dies bestätigen lassen.

Frage: Was hat sich in Halab ereignet? Hast du Informationen über dieses Thema?
 - Militärische Auseinandersetzungen zwischen der Dawlah und Jabhatun-Nusrah fingen in Halab an. Nach der Negierung des islamischen Staates Irak und Sham seitens Ayman az Zawahiri verschwand die Brüderlichkeit und wurde ersetzt durch Feindseligkeit. Die Gruppe untersuchte die einzelnen Mitglieder, ob sie eher zur Dawlah oder zu Jabhatun-Nusrah neigten. Diejenigen, die eine Sympathie gegenüber Jabhatun-Nusrah zeigten, wurden nachts aus dem Stützpunkt herausgeholt und hingerichtet. Und im Nachhinein wurde erzählt, dass man diese Brüder nach Halab oder Dayr az-Zor oder andere Gebiete geschickt hätte. Es gibt in der Nähe von Suluk einen bekannten Brunnen, der sehr groß und sehr tief ist. Die Mujahidun, die Widerstand leisteten oder eine andere Meinung hatten als die Dawlah selber, wurden hingerichtet und in diesen Brunnen geworfen. Hinter dem Ausbildungscamp neben der Tankstelle hatten wir ein Gefängnis. Die gefangen genommenen führenden Kräfte unserer hochrangigen Gegner wie Liwa at-Tawhid, Ahrarush-Sham und Jabhatun-Nusrah wurden in diesem Gefängnis versammelt. Der islamische Richter dieser Region kam alle 15 Tage vorbei und gab den Befehl, die Gefangenen hinzurichten. In diesem Zentrum fand alle 15 Tage eine systematische Hinrichtung statt. Der Richter begründete seine Urteile stets mit den Worten "Dieser Mann ist Kafir (Ungläubiger). Du kannst ihn töten wie du möchtest; Köpfe ihn oder verbrennst ihn, es ist mubah (erlaubt). Wenn sie wirklich Muslime wären würden sie uns die Bay'a geben. Jeder, der uns nicht die Bay'a abgibt ist ein Kafir!" Ich schwöre bei Allah, diese Richter hatten in Sachen Wissen nicht mal ein bisschen etwas vorzuweisen. Je mehr Menschen man getötet hat, seien es Zivilisten oder Widerstand leistende Mujahiduun, umso bessere Chancen hatte man, einer der Führer zu werden. Besonders die Mujahiduun, die sich von Jabhatun-Nusrah entfernt und sich der Dawlah angeschlossen hatten, bekamen hohe Positionen wie Kommandant oder Führer eines bestimmten Gebietes, um den Austritt aus der Jabhatun-Nusrah zu fördern. Es gab einen Führer in Tapka. Man nannte ihn den "lächelnden Mann". Sein Name war Abdulmuhim Turki. Zu Beginn war Abdulmuhim eher in der Mitte. Er sah strikt davon ab, takfir auf Jayshul Hurr zu machen und hatte gute Verhältnisse zu ihnen. Er hatte auch bemerkt, dass die Dawlah die Position derjenigen erhöht, die am meisten und ohne mit der Wimper zu zucken ihre Gegner ermordeten. Obwohl er mir früher immer gesagt hatte "Es gibt viele Muslime innerhalb der Jayshul Hurr" hat er in der Region alle Mujahiduun und Zivilisten, die zu Jayshul Hurr neigten abgeschlachtet. Und prompt stieg seine Stellung in der Gruppe und er wurde zum Führer von Tapka. Dieser Mann hatte sehr gute Kenntnisse über Chemie, Zündstoff und die Herstellung von chemischen Gasen. Unser Führer hat ihn darum gebeten, dieses Wissen an die jungen Kämpfer der Gruppe weiterzugeben und sie auszubilden. Dieser Mann und seine Freunde in Gaziantep haben die Takfiris in der Türkei ausfindig gemacht und sie dazu ermutigt, sich der Dawlah anzuschließen und sämtliche Kosten für sie übernommen.

Frage: Was war der Punkt, an dem du beschlossen hast, die Dawlah zu verlassen?
 - Man hat uns den Befehl gegeben, die Mujahiduun in der Jabhatun-Nusrah zu töten. Deswegen habe ich mich von ihnen getrennt. Dabei hatten sie noch vor ein paar Tagen gesagt gehabt, dass Jahbatun-Nusrah unsere Brüder sind. Wir waren in einem Haus in Dayr az-Zor gewesen, es war ein Haus von der Jabhatun-Nusrah. Wir haben gesessen, gegessen, getrunken und uns unterhalten. Auf einmal hat unser Führer einen jungen Mann gepackt, ihm eine Pistole an den Kopf gehalten und ihn durchsucht. Der Grund war, dass dieser junge Mann angeblich gegen die Dawlah geredet und Kritik ausgeübt haben soll. Er wollte den jungen Mann umbringen. Die anderen Brüder von der Dawlah, die neben mir saßen haben ebenfalls ihre Pistolen auf die anwesenden Mujahiduun der Jabhatun-Nusrah gerichtet und haben ihnen ihre Waffen weggenommen. Anschließend haben sie die Männer alle getötet. An diesem Tag hat die Dawlah etwa 30 Mujahiduun getötet. Ich habe mit allem Mut, den ich aufbringen konnte den Führer gefragt, warum er denn diese Mujahiduun alle getötet hat. Er antwortete "Wir haben diese Leute zu Quran und Sunnah gerufen, doch sie sind nicht gekommen." Ich habe einen anderen Führer über diese Angelegenheit gefragt. Er antwortete "Wir hatten einen Kontrollpunkt hier und sie haben zuerst auf unsere Brüder geschossen dort." Nach dieser widersprüchlichen Antwort habe ich verstanden, dass sie lügen. Ihre Lügen und Finten sind unzählbar. Ich suche meine Zuflucht bei Allah vor ihrem Übel. Aus diesem Grund habe ich nach einer Gelegenheit gesucht und bin abgehauen. Im Nachhinein habe ich gehört, dass sie über mich das Todesurteil gefällt haben. Sie verlangen von jedem Neumitglied ein Bild und die Adresse der Wohnung und des Arbeitsplatzes. Das ist die Taktik einer Mafia-Bande. Wer einmal in die Dawlah eintritt kommt nicht mehr lebendig raus! Viele Brüder möchten von ihnen weg aber sie schaffen es nicht. Shaykh Ayman az Zawahiri und unsere Gelehrten wissen ganz genau, dass diese Leute wild und ungehorsam sind und dass wir, die Unterdrückten, die von dort weg wollen, in einer schwierigen Lage sind und zeigen deswegen so viel Geduld und versuchen, diese Dawlah mit Worten zu ermahnen. Für diese Verhaltensweise danke und gratuliere ich ihnen. Möge Allah mit ihnen zufrieden sein.

Interviewer: Muhammed Isra/ DANA - SYRIEN 01.05.2014

Übersetzt von: @sawtul_haqq

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